Das BigBand Konzert 2009
Jun 14th, 2009 | By mcmatten | Category: Artikel, KulturPeter Gunn, Schublade 1 vom Direktor, 2 Stunden Spaß und ein heißes Finale – so läuft es ja seit Jahren, wenn es heißt „the same procedure as every year“.
Und 2009? Ein bisschen neu, ein bisschen gleich und ein bisschen anders – fast wie jedes Jahr.
Dass Oberstudienrat Andreas Unger, seines Zeichens gefühlt seit jeher Direktor des Gymnasiums, gerade im Superwahljahr die Position wechselt und zum ersten Mal überhaupt einen rechtsrutsch auf die andere Bühnenseite unternimmt, weil er dort in einem besseren Licht erscheinen will – reine Missinterpretation. Es fehlte einfach der passende Spot auf der gewohnten linken Seite. Aber es passte ja auch irgendwie zur teilweise bereits umgebauten Aula. Ein bsschen Neu kann schließlich nicht schaden.
Zu viel neu ist allerdings auch nicht gut. Aus diesem Grund gab es zum Start auch wieder Peter Gunn. Ich kann mich in den letzten 10 Jahren generell nur an eine einzige Ausnahme erinnern – und die fanden wir nicht gut, weshalb wir nun auch besser den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten und zur Begrüßung übergehen.
Jeder Schüler – und besonders jeder Ehemalige – kennt die drei Schubladen im Schreibtisch des Andreas Unger. In der Untersten liegt die Rede für die Abi-Entlassung, in der Mitte die Begrüßung der siebten Klassen, die erst kürzlich verändert werden musste – es sind ja nun die fünften Klassen, die begrüßt werden wollen. In der obersten Schublade liegt die Rede für´s BigBand Konzert, die – sicher aus Tradition (ihr wisst, same procedure) – jedes Jahr nur marginale Änderungen erfährt und damit auch hinreichend bekannt sein dürfte.
Mit aquarius, good morning starshine und let the sunshine aus dem Musical Hair startete der verkleidete Chor in den Abend und machte danach dem der Bläserklasse 5M, dem Teil mit erhöhtem Knuffigkeitsfaktor – platz. Let`s play, bandroom boogie und power rock – einer einfachen Version aus Queen Klassikern, die bei den Großeltern der Kleinen sicherlich jugendliche Gefühle reanimiert haben dürften. Das erste kleine Highlight war in jedem Fall geschafft.
Die BigBand, die nach einem gefühlt schwachen letzten Jahr über große Strecken wieder richtig rockte, legte moanin‘ auf, bevor Schlagzeuger Andreas Schulz mit dem neuen Musiklehrer Andreas Schmitz auf dem Marimbaphon den african blues gab. Erkenntnis? Der gemeine Alfelder Konzertbesucher kann für ungefähr die Länge von african blues die Luft anhalten und danach immer noch völlig ausflippen!
Über die route 66 mit der BigBand, little brown jug und o when the saints mit dem würdigen Nachfolger der Alfelder Saxophonmafia ging es zum düsteren Musikprofil 12M, die mit bunt glimmenden Armreifen aus dem Dunkel für musikalische Unterhaltung sorgten, bevor die BigBand mit Publikumssolo – dem Schrei – und Michael Jacksons thriller für Aufsehen sorgte und an alte „das ist hier keine heavy metal band“ Zeiten anknüpfen durfte, bevor copacabana als zwischenzeitlicher Rausschmeißer gereicht wurde.
Noch bevor die Instrumente kalt werden konnten – dieses Jahr waren beim BigBand Konzert übrigens erstaunlich angenehme Temperaturen, das war nicht immer so – ging es mit fiesta latina und einem coolen sittin‘ on the dock of the bay weiter, bevor die Concert Band mit jurassic park und flip, flop and fly ganz neue, aber ausgesprochen angenehme Töne anschlug. Ich rege an dieser Stelle übrigens einmal mehr an, die ganze Veranstaltung doch auch namentlich mehr in die „Schulmusik“-Richtung zu drücken, um auch solchen netten Einschüben gerecht zu werden.
Nachdem am Anfang des Abends Hair angesagt war, zog es den Chor nun zum nächsten Musical – Les Miserables. Schade, dass der Chor aktuell nicht an alte Stärken anknüpfen kann und, wie bei Hair auch schon, etwas schwachbrüstig und am Ende eines langen Schuljahres auch ausgelaugt und ein wenig unmotiviert daherkam. Aber nachdem die BigBand ihren Durchhänger im letzten Jahr dieses Jahr kompensiert hat, gibt es hier ja Hoffnung für nächstes Jahr.
Cool waren in jedem Fall wieder die Abiturienten, die sich mit einem ehrlichen frauen sind keine engel von der aktiven Musiklaufbahn am Gymnasium verabschiedeten und fly me to the moon hinterherwarfen, bevor die BigBand mit einem doppelten cup of life den endgültigen Rausschmiss probte.
Ach so – und nachdem ich mit Lob für Einzelpersonen bisher ziemlich sparsam war: Werner, Andreas – geile Arbeit, weitermachen.
Und Andy Schulz am Schlagzeug der BigBand? Der weiß, dass er uns unterhalten hat…
Hallo mcmatten, was ist denn das für eine abgeklärte, obercoole Besprechung des diesjährigen Big Band Konzerts? Etwas mehr Engagement, Emphase und Begeisterung würde dem Bericht sicherlich gut tun! Sonst ist doch alles irgenwie wie immer, immer dasselbe, immer … naja irgendwie … langweilig …
Gruß
W.N.