Kollektiver Schlafentzug in Rainers Rockhaus
Mai 16th, 2010 | By Flutz | Category: Artikel, Kultur, MusikEin Sonntagnachmittag mit dem Liedermaching-Duo Spieltrieb aus Oldenburg in Rainers Rockhaus in Sarstedt. Liedermaching vom Feinsten und dazu Kaffee und Kuchen umsonst. So lässt man ein Wochenende gemütlich ausklingen!
Sonntagmittag, 13.50 Uhr, Ankunft in Sarstedt. Nach dem ganzen Abi-Stress endlich wieder Live-Musik. Wie hab ich das nur fünf Monate ohne geschafft? Heute lasse ich es jedenfalls erst einmal etwas ruhiger angehen. Die Jungs von Spieltrieb spielen beim Liedermacher-Kaffee in „Rainersrockhaus“ in Sarstedt. Sympathische Musiker bei Kaffee und Kuchen und das sogar ohne Eintritt, so lässt’s sich leben.
Ankunft also. Und ich fühle mich sofort wieder heimisch. Und das, obwohl Rainer schon zum 6. mal Liedermacher-Kaffee in seiner Kneipe veranstaltet und ich erst das zweite mal dabei bin. Es sind zwar nicht viele Menschen da, aber unter den knapp 20, die da sind, sind jede Menge bekannte Gesichter. Und die wenigen unbekannten werden schnell bekannt.
Es ist schon irgendwie komisch. Da hat man gerade seine Schulzeit einigermaßen erfolgreich hinter sich gelassen und versucht, alles, was damit zusammenhängt, zu verdrängen, da kommt man nach Sarstedt und lernt die Eltern eines der dort auftretenden Musiker kennen, die einem erst einmal berichten, dass sie, obwohl sie doch etwas entfernt wohnen, auch in Alfeld Freunde haben. Lehrer am Gymnasium. Manchmal ist die Welt irgendwie doch(zu?) klein.
Aber auch solche Tatsachen können der gemütlichen Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen keinen Abbruch tun. Schon allein, weil Eltern, die ihren Sohn auf seinen Konzerten besuchen und sogar mitsingen, einfach sympathisch sind. Fast pünktlich geht’s los mit „Dieses Lied“. Ohne wirkliche Setlist und etwas verpeilt geht es mit einem gekonnten Mix aus einigen Spieltrieb-Klassikern, vielen neuen Songs und noch mehr spontanen Einwürfen, Geschichten und Ansagen weiter. Man merkt den Jungs durchaus an, dass sie schon länger auf Tour sind und dass sie heute früher aufstehen mussten, als die letzten Tage. Schon halb im Schlaf sind die Songs überwiegen ruhig gehalten und es entsteht eine Art Lethargie, wie sie für Liedermachingkonzerte eigentlich erst zu späterer Stunde üblich ist. Insgeheim glaube ich, dass genau diese Lethargie das Ziel des Liedermacher-Kaffees ist. Das Konzept ist also auch diesmal bestens aufgegangen.
Musiker und Publikum verstehen sich auf Anhieb. Bei den „Klassikern“ wird mitgesungen und mitgeklatscht und bei den neuen Songs gespannt zugehört. Obwohl die Müdigkeit auch auf das Publikum übergreift, sind alle glücklich und zufrieden. Es gibt jede Menge Applaus, Zugabechöre und Liedwünsche, die gerne erfüllt werden. Viel zu schnell ist dann Schluss auf der Bühne und in gemütlicher Runde werden noch einige Pläne geschmiedet und Fachsimpeleien ausgetauscht.
Weitere Infos zu Spieltrieb, unter Anderem auch einen Konzertbericht, gibt es unter www.spieltriebhome.de. Infos zu Rainers Kneipe gibt’s unter www.rainersrockhaus.de.